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Die ehemalige Landsynagoge

in Staudernheim, Am Wolfsgang 3, wurde 1896 eingeweiht. Die kleine jüdische Gemeinde konnte sie nur errichten mit Hilfe von Spenden eines nach Texas ausgewanderten Gemeindemitgliedes. Das nur etwa 60 Quadratmeter große Gebäude besteht aus Sandstein und hat ein Schieferdach. Im Innern ist an der Ostwand noch die Nische für den Toraschrein erkennbar. Während des Pogroms vom 9./10. November 1938 wurde die Synagoge verwüstet, aber nicht angezündet, da sie unmittelbar an Nachbarhäuser grenzt. In der Kriegszeit als Wehrmachtskasino missbraucht, diente das Gebäude danach auch als Heim der Hitlerjugend.

 

Abriss und Wiederherstellung des einen Synagogenraums, Foto: Michael Bürger

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In der Nachkriegszeit richtete die Ortsgemeinde Staudernheim in der ehemaligen Synagoge eine Armenwohnung ein. Ein Privatmann erwarb das Gebäude 1969 durch Grundstückstausch zur Nutzung als Garage und schlug eine Öffnung für das Garagentor in die Wand zur Straße.

 

Nach Gründung des Museumsvereins Synagoge Staudernheim e.V. konnte dieser 1995 das Gebäude erwerben. Seitdem ist die ehemalige Synagoge schrittweise restauriert worden. Das Konzept des Vereins sieht vor, die vielfältigen Zeitspuren des Gebäudes zu sichern, es als Zeitdokument zu erhalten und für kulturelle Zwecke zu nutzen. Beispielsweise ist bei der Restaurierung die Garagentoröffnung bewusst erhalten und mit einer Verglasung versehen worden.

 

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